Viele Hashimoto Betroffene leiden unter einer Histaminintoleranz – oft ohne es zu wissen! Deshalb erfährst Du in diesem Artikel, was Histamin ist, wofür der Körper es braucht und welche Probleme es machen kann.Zudem kannst Du für Dich herausfinden, ob Du histaminintolerant bist und was Du dagegen machen kannst.
Was ist Histamin?
Histamin ist eine körpereigene Substanz, die von unseren Zellen freigesetzt wird, wenn ein Allergen in unseren Körper gelangt. Ein solches Allergen kann z.B. ein Nahrungsmittel sein, aber auch ein Insektenstich oder Pollen. Histamin dient damit der Abwehr körperfremder Stoffe. Ebenso ist Histamin eine der Vermittlersubstanzen bei Entzündungen und Verbrennungen. Hier führt Histamin zu Jucken, Schmerzen und zum Krampf der glatten Muskulatur – beispielsweise in der Lunge – was dann zum Asthma führen kann.
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Histamin und seine Wirkung in Organen
Je nachdem, welches Organsystem Du betrachtest, kann Histamin verschiedene Wirkungen haben.
Histamin führt zu einer Freisetzung von Adrenalin aus den Nebennieren und lockt verschiedene Abwehrzellen des Immunsystems an, hat also eine Art Signalwirkung.
Im Magen-Darm-Trakt ist Histamin beispielsweise an der Regulation der Magensäureproduktion und der Verdauungsbewegung des Magendarmtraks beteiligt.
Im Herz-Kreislaufsystem sorgt Histamin dafür, dass sich große Blutgefäße zusammenziehen, wohingegen sich die kleinen weiten, was zu Rötung und Überwärmung in der Peripherie führt. Außerdem bewirkt Histamin am Herzen eine größere Schlagkraft und eine erhöhte Frequenz.
Im zentralen Nervensystem ist Histamin an der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt und hat wohl auch Auswirkungen auf unsere Stimmung und unser Hungergefühl. Auch beeinflußt Histamin unsere Körpertemperatur, den Blutdruck und unser Schmerzempfinden.
Wie Du siehst, hat Histamin jede Menge wichtiger, regulatorischer Eigenschaften. Und normalerweise funktioniert das im Körper alles ganz reibungslos. Es sei denn, Du gehörst zu den schätzungsweise 1% der Bevölkerung und leidest unter einem Diaminoxidase (DAO)- Mangel. DAO ist nämlich das Enzym, das das Histamin im Körper abbaut. Und wenn Du da einen Mangel hast, dann können bereits geringe Histaminmengen zu einem Problem werden, weil es nicht schnell genug abgebaut werden kann. Dadurch entwickeln sich eine ganze Reihe von Symptomen wie z.B.:
Symptome der Histaminintoleranz
- Kopfschmerzen/Migräne
- Schwindelgefühl
- Tränende/juckende Augen
- Nesselsucht
- Müdigkeit
- Verstopfte Nase/Niesen
- Magenkrämpfe
- Erröten
- Schwierigkeiten beim Atmen
- Herzklopfen bzw. erhöhte Herzfrequenz
- Schwellungen in Gesicht, Mund oder Rachen

Was ist der Unterschied zu einer Nahrungsmittelallergie?
Bei der Nahrungsmittelallergie tritt die allergische Reaktion sofort auf, während sich bei der Histaminintoleranzdas Histamin im Körper allmählich anreichert. Sobald der Körper den Schwellenwert für Histamin erreicht hat, treten allergische Symptome auf.
Ursachen einer Histaminintoleranz
Eine mögliche Ursache für eine Histaminintoleranz kann ein Leaky Gut sein. Warum? Weil die Darmschleimhaut einer der Orte ist, wo die DAO hergestellt wird. Und wird die Schleimhaut löchrig, dann kann das auch zu Lasten der DAO gehen und damit das Histamin nur noch verzögert abgebaut werden.
Die DAO kann aber auch durch bestimmte Substanzen oder Nahrungsmittel blockiert werden wie z.B. durch Alkohol oder schwarzen Tee. Eine andere Ursache ist das sogenannte SIBO.
SIBO steht für „Small Intestine Bacterial Overgrowth“ und meint eine Über- bzw. Fehlbesiedelung der Bakterien im Dünndarm. Diese Bakterien können im Übermaß krankheits- und entzündungsfördernd wirken und einige von ihnen sind sogar stark histaminbildend. Wie ein SIBO entsteht und was Du dagegen tun kannst, darauf gehe ich noch einmal gesondert ein, weil das wirklich ein Thema für sich ist.
Neben diesen Ursachen kannst Du aber auch durch die Zufuhr bestimmter histaminreicher Nahrungsmittel die Symptome der Histaminintoleranz triggern. In der folgenden Übersicht findest Du eine Auswahl schlecht verträglicher Nahrungsmittel, Histaminfreisetzer und DAO-Blockierer (Mehr dazu im Ebook):
Nahrungsmittel die nicht verträglich sind (Auswahl)
- Eingelegte/konservierte Lebensmittel
- Käse: vor allem Hartkäse – je älter ( je länger gereift) desto mehr Histamin
- Geräuchertes Fleisch, Schinken, Salami, …
- Sauerkraut
- Alkoholische Getränke / vergorene Getränke (Bier, Sekt)
- Schwarzer Tee
- Schokolade, Kakao
- Hefe/ Bäckerhefe / Bierhefe – diese wandeln Histidin in Histamin um und erhöhen somit nochmals den Histaminspiegel
Nahrungsmittel, die Histamin freisetzen (Histaminliberatoren) – nicht verträglich
- Hülsenfrüchte
- Erdbeeren
- Tomaten
- Nüsse
- Ananas
- Kakao und Schokolade
Diaminoxidase blockierende Nahrungsmittel – nicht verträglich
- Alkohol
- Kakao
- schwarzer Tee, grüner Tee, Mate Tee
Die Ernährung bei Histaminintoleranz
Wie Du gesehen hast, stehen leider viele nährstoffreiche Lebensmittel auf der Liste der nicht verträglichen. Alles Lebensmittel, die im Allgemeinen eigentlich gesund für uns sind und uns mit wichtigen Vitaminen und Mineralien versorgen. Dennoch macht es aber bei einer Histaminintoleranz Sinn, ebensolche Lebensmittel für einen gewissen Zeitraum von seinem Speiseplan zu streichen, damit Dein Körper wieder eine gesunde Toleranz aufbauen kann. Empfohlen wird hier ein Zeitraum von 30 Tagen. Währenddessen sollte ein striktes histaminarmes Protokoll eingehalten werden, im Wesentlichen eine Eliminationsdiät, und dann langsam die histaminreichen Lebensmittel wieder eingeführt werden. Um den Toleranzprozess zu unterstützen, solltest Du sie zusätzlich mit quercetinreichen Lebensmitteln kombinieren.
Warum? Weil Quercetin bei Histaminintoleranz wie ein natürliches Antihistaminikum wirken kann. Deshalb kannst Du durch die Einnahme von Quercetin bei Histaminintoleranz die Symptome auf natürlichem Wege reduzieren.
Empfehlenswert ist es, wenn Du Quercetin mit Vitamin C mit kombinierst. Durch die Vitamin C Einnahme sinkt nämlich ebenfalls der Histamingehalt im Blut. Quercetin kannst Du entweder als Supplement zuführen oder über quercetinreiche Lebensmittel wie Holunderbeeren, rote Zwiebel, roher Kakao, Kapern oder Kräuter und Gewürze wie Brunnenkresse, Schnittlauch, Estragon, Koriander, Liebstöckel oder Dill.
Wenn Du nach einer Eliminationsdiät langsam wieder mit histaminreichen Lebensmitteln startest, dann führe unbedingt Buch darüber. Schreib also Deine körperlichen Reaktionen auf, damit Du genau siehst, auf welche Lebensmittel Du noch reagierst und welche Du bereits tolerierst.
Erster Schritt – Speiseplan anpassen (Mehr dazu findest Du im Ebook)
Passe Deinen Speiseplan so an, dass Du ihn mit histaminarmen Lebensmitteln anreicherst und diese oft zu Dir nimmst:
HISTAMINARME LEBENSMITTEL (oft essen) |
Rindfleisch, Geflügel und Fisch/Meeresfrüchte (ganz frisch oder gefroren) |
Glutenfreie Körner (Quinoa, Reis usw.) |
Eier |
Olivenöl |
Kokosnussöl |
Blättrige Kräuter |
Kräutertees |
Milchalternativen (Kokosnuss, Hanf, Mandel) |
Frisches Gemüse (außer als VERMEIDEN aufgeführt) |
Frisches Obst (Äpfel, Birnen, Melone, Weintrauben, Wassermelone, Mango) |
Zweiter Schritt – Eliminationsdiät
Für die Eliminationsdiät befolgst Du am besten die Autoimmun Paläo Diät. Auf der folgenden Website bekommst Du hilfreiche Infos dazu: https://www.paleo360.de/gesunde-ernaehrung/ernaehrungsplan/
Die Eliminationsdiät hilft u.a. dabei, ein Leaky Gut Syndrom zu heilen und die Histaminintoleranz zu bessern. Konzentriere Dich außerdem bei jeder Mahlzeit auf die quercetinreichen Lebensmittel. Diese helfen Deinem Körper, sich vom überschüssigen Histamin zu befreien.
Meide daher 30 Tage lang u.a. folgende Nahrungsmittel:
Alkohol, getrocknete Früchte, Schokolade, fermentierte Lebensmittel, Nüsse, Fischkonserven.
Dritter Schritt – Nach und nach Wiedereinführung von Lebensmitteln
Sobald Du die 30-tägige Eliminationsdiät abgeschlossen hast, kannst Du damit beginnen, langsam wieder Lebensmittel hinzuzufügen.
Um das Histamin auszugleichen, solltest Du dabei die oben genannten quercetinreichen Lebensmittel mit den Nahrungsmitteln kombinieren, die einen hohen Histamingehalt aufweisen. Das gleicht das Histamin in den Lebensmitteln aus und verursacht weniger Reaktionen. Führe unbedingt auch hier ein Protokoll über Deine Reaktionen und Symptome. Wenn Du Reaktionen bzw. Symptome an Dir beobachtest, dann stoppe den Verzehr dieser Lebensmittel wieder für 30 Tage und führe sie danach dann erst wieder ein.
ERNÄHRUNGSMITTEL ZUR WIEDEREINFÜHRUNG (nach 30 Tagen und in Kombination mit quercetinreichen Lebensmitteln)
Honig, Nüsse, Fischkonserven, frisches Gemüse (Tomaten, Spinat, Nachtschattengewächse), frische Früchte (Bananen, Himbeeren, Aprikosen)
QUERCETINREICHE LEBENSMITTEL (häufig essen und mit histaminreichen Lebensmitteln kombinieren) |
Frisches Obst (Äpfel, Pflaumen, Cranberries und Saft, schwarze Johannisbeeren, Kapern) |
Frisches Gemüse (Grünkohl, Zwiebeln – alle Sorten, wobei die roten am stärksten sind, Spinat) |
Frische Kräuter (Estragon, Brunnenkresse, Schnittlauch, Koriander, Liebstöckel, Dill) |
Kakaopulver (roh) |
Zusätzlich kannst Du den gesamten Prozess noch durch Folgendes unterstützen:
- Selen und Vitamin E: Selen ist ein natürliches Antioxidans, das die Oxidation von mehrfach ungesättigten Fettsäuren verzögert und die Elastizität des Gewebes bewahrt. Selen ist wichtig für die Produktion bestimmter Prostaglandine, die die Verklumpung der Blutplättchen verringern. Zusammen mit Vitamin E fördert Selen das Wachstum und die Fruchtbarkeit und verbessert die Energieproduktion. Sowohl Selen als auch Vitamin E stimulieren unabhängig voneinander die Funktion des Immunsystems. Selen schützt die normale Zellfunktion, indem es die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers unterstützt und schädliche freie Radikale abfängt. Selen reduziert darüber hinaus auch die Aktivierung von Mastzellen.
- DAO/Diaminoxidase: Mit der Zufuhr von DAO hilfst Du Deinem Körper, das Histamin in der Nahrung abzubauen und reduzierst bzw. vermeidest die Folgeerscheinungen eines erhöhten Histamingehalts im Körper. Die DAO-Präparate sind gemäß der Gebrauchsinformation einzunehmen, in der Regel ca. 10 min. vor dem Essen.
Schreib mir doch gerne in den Kommentaren, was Du für Dich mitnehmen konntest. Teile diese Folge gerne mit allen Menschen, für die sie ebenfalls interessant sein könnte.
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