Selen bei Hashimoto

Dr.MED.DOROTHEA LEINUNG

Hallo und herzlich willkommen zum heutigen Artikel, in dem es um einen ganz besonderen Stoff geht, der speziell bei Hashimoto eine sehr wichtige Rolle spielt, nämlich das Selen. Um Selen kommst Du nicht herum, wenn Du unter einem Hashimoto leidest. Deshalb beleuchte ich das heute mal etwas genauer.

Du erfährst in in diesem Artikel:

  • Wozu wir das Selen überhaupt brauchen
  • Welche positiven Effekte Selen bei Hashimoto hat
  • Auf welche Weise Du mit Selen Angstzustände behandeln kannst
  • Wie hoch die Dosierung sein sollte
  • Was Du wegen der engen therapeutischen Grenzen zu beachten hast und
  • Wie Du eine Überdosierung merkst

Aber auch noch einiges mehr.

Und wenn auch Du unter einem Hashimoto leidest und Dir hier ganzheitliche Unterstützung wünschst, dann komm doch gern in mein 1:1 Mentoring. Darin teile ich mit Dir mein Wissen und meine Erfahrung und begleite Dich auf Deinem Weg, damit auch Du den Hashimoto hinter Dir lassen kannst. Kontaktiere mich dazu gern über den Button. Ich freu mich auf Dich!

Selen: Funktion und Aufgabe

Selenmangel ist einer der häufigsten Nährstoffmängel, die sich bei Menschen mit Hashimoto finden lassen, und ein Mangel an diesem wichtigen Schilddrüsennährstoff ist ein sehr häufiger und weithin anerkannter Auslöser von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse!

Selen ist ein wichtiges Spurenelement und Antioxidans, das für eine gesunde Schilddrüsenhormonsynthese und einen gesunden Stoffwechsel benötigt wird. Außerdem ist es ein potenter Schwermetallfänger.

Die menschliche Schilddrüse weist von allen Organen des menschlichen Körpers den höchsten Selengehalt pro Gramm Gewebe auf. Selen unterstützt die Umwandlung des inaktiven Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4) in Triiodthyronin (T3), die biologisch aktive Form, die der Körper benötigt, damit alles wie z.B. Dein Haarwachstum und Deine Zellaktivität gut funktioniert. Selen unterstützt den Prozess insofern, als dass es die Schilddrüsenzellen während dieses Prozesses vor oxidativen Schäden schützt. Warum?

Ein zweiter wichtiger Player bei diesem Spiel ist im Übrigen das Jod.

Und um das Ganze besser zu verstehen, ist es wichtig, etwas genauer nachzuvollziehen, welche Rolle Selen im Schilddrüsenhormonstoffwechsel spielt und welche Wechselwirkungen mit Jod bestehen. DENN: Auch wenn Jod für die Körperfunktionen und speziell für die Schilddrüse unverzichtbar ist, kann ein zu hoher Jodgehalt nicht nur einen Hashimoto verschlechtern, sondern zusätzlich auch Risiko eines Selenmangels erhöhen.

Zunächst einmal gilt aber: Für einen optimalen Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel sind ausreichende Mengen an Jod und Selen erforderlich.

Also: Wie Du weißt, produziert die Schilddrüse das Thyroxin (T4). Dieses ist aber biologisch relativ inaktiv. Daher muss es in Trijodthyronin (T3), das biologisch aktive Schilddrüsenhormon, umgewandelt werden. Bei diesem Umwandlungsprozeß fällt Wasserstoffperoxid an, das neutralisiert werden muß.

Denn Wasserstoffperoxid kann das Gewebe schädigen und sogar zerstören. Jeder, der schon einmal seine Haare mit Peroxid bleichen wollte und das Zeug auf die Haut bekommen hat, weiß, dass die Haut so begeistert davon war, dass sie sich vor Freude direkt abgeschält hat. Ja, und genau das gleiche passiert dann eben auch in Deiner Schilddrüse. Das Gewebe wird vom Peroxid einfach weggeätzt. Deshalb braucht´s einen Neutralisator wie z.B. die selenhaltige Glutathionperoxidase, die eben das genannte Peroxid unschädlich macht. Und die Aufgabe dieses Neutralisators wird umso wichtiger, je höher der Jodspiegel ist.

Denn: Bei einem zu hohen Jodgehalt entsteht eine größere Menge an Wasserstoffperoxid. D.h. selbst wenn Deine Selenwerte angeblich “normal” sind, führt zuviel Jod zu einem relativen Selenmangel im Körper. (d. h. es ist zu viel Jod und zu viel Wasserstoffperoxid vorhanden, als dass der “normale” Selen-Spiegel damit umgehen könnte, so dass es zu einer toxischen Anhäufung von Wasserstoffperoxid kommt). Und das wird natürlich noch verschlimmert, wenn jemand auch noch einen Selenmangel hat.

Bleibt das reaktive Wasserstoffperoxid unkontrolliert, verursacht es nicht nur Gewebsschäden, sondern auch eine Entzündung des umgebenden Schilddrüsengewebes. Diese Entzündung führt dann wiederum zur Einwanderung von Entzündungszellen, der Bildung von Antikörpern, und letztlich kann das dann eine Autoimmunerkrankung triggern.

Nach dem Auftreten der Autoimmunreaktion kann es zur Umwandlungsstörung von T4 in T3 kommen, was dazu führt, dass die TSH-Produktion steigt. Dies wiederum stimuliert den ganzen Prozess, der dazu führt, dass sich das Wasserstoffperoxid weiter ansammelt und entsprechende Schäden anrichtet. Ein Teufelskreis also.

Daher ist ein Selenmangel ein großer Risikofaktor für den Hashimoto

Die gute Nachricht ist aber: Dass Du mit Selen Deinen Hashimoto aber auch am Fortschreiten hindern oder sogar auch umkehren kannst. In Studien hat sich gezeigt, dass  sich die Entwicklung der Autoimmunerkrankung durch die Gabe von Selen deshalb verhindern läßt, weil Selen die Zahl der Schilddrüsenantikörper senkt und gleichzeitig die Zahl derjenigen Immunzellen erhöht, die dem Körper dabei helfen, das eigene vom fremden Gewebe zu unterscheiden. Das heißt, es kommt dann zu deutlich weniger Angriffen auf das körpereigene Gewebe.

Das bedeutet also, wenn Du Selen in therapeutischer Dosierung zu Dir nimmst, kannst Du sowohl die Schilddrüsensymptome verringern und Dein Wohlbefinden verbessern als auch sogar die Autoimmunprozesse stoppen und sogar umkehren.

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Eine weitere wichtige Funktion des Selens ist seine Fähigkeit, mit Quecksilber, Kadmium und Blei Komplexe zu bilden und den Körper so vor erheblichen gesundheitlichen Schäden zu schützen. Wir wissen ja inzwischen, dass Umweltgifte wie eben z.B. Schwermetalle eine wichtige Ursache für Autoimmunerkrankungen wie dem Hashimoto darstellen. Speziell dazu mache ich demnächst auch noch einmal eine Themenwoche bzw. bringe eine Podcastfolge dazu raus, weil das ein so mega wichtiges Thema ist.

Wie Du siehst, ist Selen also so eine Art Superheld oder Schutzschild für unsere Zellen.

Warum sind so viele Menschen vom Selenmangel betroffen?

Leider sind aber inzwischen viele Menschen vom Selenmangel betroffen. Und das sind nicht nur Menschen mit Hashimoto, sondern auch viele andere. Solche Menschen z.B., die bestimmte Diäten einhalten, Menschen mit Reizdarmsyndrom, schwangere Frauen und Menschen mit Zöliakie bzw. Glutenempfindlichkeit,.

Wo wir gerade bei Gluten sind: Hier gibt es etwas augenscheinlich Paradoxes anzumerken, denn: Wenn Menschen mit Hashimoto eine glutenfreie Diät beginnen, um u.a. ihr Leaky Gut zu bessern, dann kann es passieren, dass sich dadurch unbeabsichtigt ein Selenmangel einstellt. Zwar hat sich gezeigt, dass eine glutenfreie Ernährung die Symptome des Hashimotos verbessert und den Autoimmunangriff auf die Schilddrüse verringert, doch ist es wichtig zu wissen, dass ein Selenmangel durch eine gluten- und getreidefreie Ernährung noch zusätzlich verschlimmert werden kann, wie Ernährungsstudien bei Menschen mit Zöliakie gezeigt haben.

Auch der Mangel an Magensäure kann einen Selenmangel fördern. Du erinnerst Dich, dazu hab ich vor Kurzem eine Podcastfolge gemacht. Deshalb ist es so wichtig, dass man hier genau hinschaut, immer mal wieder den Selengehalt im Blut bestimmt und nicht allein den Dosierempfehlungen vertraut. Bevor wir aber gleich dazu kommen, wie hoch Dein Selenspiegel sein sollte und wie Du ihn am besten messen kannst, kurz zu einer anderen wichtigen Frage, nämlich:

Warum sind eigentlich so viele Menschen vom Selenmangel betroffen?

Die Forschung hat gezeigt, dass es schwierig ist, eine optimale Selenzufuhr allein über die Ernährung zu erreichen, vor allem, wenn Du wie viele Menschen mit Hashimoto-Syndrom unter Darmproblemen leidest, was zu einer schlechten Nährstoffaufnahme führen.

Selbst bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann es zu Absorptionsproblemen kommen, so dass es wichtig ist, dieses Problem anzugehen, um einen optimalen Selenspiegel zu erreichen. Das hat verschiedene Gründe.

Speziell bei Menschen mit Hashimoto-Syndrom treten viele Nährstoffdefizite auf, was zum einen an der schlechteren Nährstoffaufnahme durch das Magen-Darmsystem liegt. Zum anderen ist aber auch unsere Lebensmittelindustrie dafür verantwortlich. Denn in verarbeiteten Lebensmitteln finden sich inzwischen kaum noch die dringend benötigten Nährstoffe. Außerdem ist die im Supermarkt erhältliche Nahrung häufig nicht oder zu wenig regional und saisonal und stammt leider oft auch noch von nährstoffarmen Böden. Deshalb nimmt die Selenverarmung in der Bevölkerung immer mehr zu und damit auch das Auftreten von Autoimmunerkrankungen wie dem Hashimoto. Deshalb kann man hier wahrscheinlich so weit gehen und sagen: Es gäbe vielleicht weniger Hashimotobetroffene, wenn wir uns im Allgemeinen gesünder, regionaler, saisonaler und mehr Bio ernähren würden und das Essen deutlich Nährstoffdichter wäre. Denn dann gäbe es möglicherweise weniger Nahrungsmittelunverträglichkeiten, weniger Stress, weniger Toxinbelastung und damit eben auch weniger Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto. Aber das ist wie gesagt nur eine Theorie.

Selen kann die Autoantikörper beim Hashimoto senken

Wo wir grad dabei sind: Kommen wir doch einmal zu den Vorteilen von Selen und wie es die Prozesse bei Hashimoto, der postpartalen Thyreoiditis (also der Schilddrüsenentzündung, die besonders gern nach der Entbindung auftritt) und der schwangerschaftsbedingten Schilddrüsenunterfunktion umkehren kann:

Es gibt inzwischen viele Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass eine Selen-Supplementierung bei Menschen mit Hashimoto-Syndrom mit einer Senkung der TPO-Antikörperspiegel, einer Verbesserung der Ergebnisse in der Schilddrüsen-Ultraschalluntersuchung und einer optimierten Lebensqualität verbunden ist.

Was die Antikörper angeht, so hat es sich gezeigt, dass die Schilddrüsenantikörper bei Menschen mit Hashimoto-Syndrom mit therapeutischen Selendosen innerhalb von drei bis sechs Monaten um 40 Prozent gesenkt werden können.

Frage an dieser Stelle: Warum ist es so wichtig, die Schilddrüsenantikörper zu senken, auch wenn die TSH-Werte uns sagen, dass wir kein Schilddrüsenproblem haben? Die Antwort darauf lautet:

Antikörper sind ein Frühwarnsystem für das Hashimoto-Syndrom. Erhöhte Antikörperspiegel können schon Jahre vor dem Auftreten abnormaler TSH-Werte festgestellt werden. In Studien hat sich gezeigt, dass 80 bis 90 Prozent der Menschen mit Hashimoto erhöhte TPO- oder TG-Antikörper oder beides haben.

Eine Senkung der Antikörper führt meist dazu, dass sich die Betroffenen schnell und deutlich besser fühlen. Und Maßnahmen wie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln tragen hier einen erheblichen Teil dazu bei!

Selen Viktilabs
Selen Viktilabs

Glücklicherweise gibt es neben der optimalen Selenaufnahme inzwischen viele erprobte Maßnahmen, die zu einer Reduktion der Antikörper und damit zu einer Linderung der Symptome führen. In meinem Schilddrüsen Empowerment Kurs gehen wir diese Maßnahmen Schritt für Schritt durch, damit Du den optimalen Nutzen davon hast. Sichere Dir am besten jetzt direkt Deinen Platz auf der Warteliste. Den Link dazu findest Du in den Shownotes.

Kommen wir nun einmal zu den Forschungsergebnissen, die zeigen, dass eine Selen-Supplementierung – in konstanten, therapeutischen Mengen – nachweislich die Schilddrüsen-Antikörper reduziert, die Schilddrüsen-Symptome verbessert und das Wohlbefinden der Betroffenen steigert.

Es gibt eine sehr interessante Studie, in der eine Gruppe, die L-Thyroxin erhielt, mit einer anderen verglichen wurde, die L-Thyroxin und 200 Mikrogramm Selen erhielt. In der Gruppe mit Selenergänzung sanken die TPO-Antikörper um satte 40 Prozent. Bei der anderen Gruppe ohne Selen betrug der Rückgang nur 10 Prozent. Bei 24 Prozent derjenigen, die ein Selenpräparat einnahmen, normalisierten sich die Antikörperspiegel sogar vollständig! Diejenigen, die das Präparat einnahmen, berichteten auch über ein besseres Wohlbefinden im Vergleich zur Kontrollgruppe. Auch in der weiteren Studienbeobachtung gingen in der Selengruppe die TPO Konzentrationen weiter zurück. Und das ist nicht die einzige Studie, die das bestätigt.

Selen-Supplementierung und Schwangerschaft

Man schätzt, dass bis zu 10 % der schwangeren Frauen erhöhte TPO-Antikörper haben und dass etwa 8 % aller schwangeren Frauen eine postpartale Thyreoiditis entwickeln. Es ist daher wichtig zu wissen, dass sich in Studien gezeigt hat, dass eine Selensupplementierung den Prozentsatz derjenigen, die an postpartaler Thyreoiditis und Hypothyreose leiden, erheblich senken kann.

In einer sehr spannenden Studie erhielten schwangere Frauen, die zwar erhöhte Schilddrüsenantikörper, aber noch normale Schilddrüsenwerte hatten, während und nach der Schwangerschaft Selen. Die entsprechende Kontrollgruppe in dieser Studie erhielt ein Placebo.

In der Gruppe, die sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt Selen zu sich genommen hatte, ging das Fortschreiten der Schilddrüsenentzündung (Autoimmunthyreoiditis) zurück, und auch die TPO-Antikörperspiegel sanken. Diese Frauen zeigten auch ein geringeres Auftreten von Schilddrüsenfehlfunktionen in der Zeit nach der Geburt, bessere Schilddrüsen-Ultraschallgewebemuster und eine geringere dauerhafte Hypothyreose als diejenigen aus der Placebogruppe.

Diese Ergebnisse zeigen, dass eine Selensupplementierung bei schwangeren Frauen mit TPO-Antikörpern zu einer Verringerung der Antikörper und zu einem Rückgang der Schilddrüsenentzündung und Unterfunktion nach der Geburt führen kann.

Wie Du mit Hilfe von Selen Deine Ängste in den Griff bekommen kannst

Neben der Verringerung der Schilddrüsen-Antikörper kann eine Selen-Supplementierung bei vielen Menschen mit Hashimoto-Syndrom nämlich tatsächlich auch zu einer Verringerung von Angstzuständen führen.

Angstzustände, Reizbarkeit und Launenhaftigkeit sind alles Symptome, die häufig mit Hashimoto in Verbindung gebracht werden. Warum? Der Grund liegt u.a. darin, dass es bei der autoimmunen Zerstörung des Schilddrüsengewebes zu einer regelmäßig wiederkehrenden und unkontrollierten Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen kommen kann, was zur Symptomatik einer Überfunktion führt– verbunden mit Angst- und Paniksymptomen. Und hier kann die Einnahme von Selenpräparaten wahre Wunder bewirken und innerhalb kurzer Zeit zu einer spürbaren Reduktion der Beschwerden führen.

Was sind optimale Selenwerte im Blut und wie erzielst Du sie?

Unabhängig davon, ob Du versuchst, Deine Antikörper zu reduzieren, Angstsymptome zu verringern oder Dich einfach besser zu fühlen, willst Du sicherstellen, dass Deine Selenzufuhr ein optimales und therapeutisches Niveau hat. Aber was ist optimal? Auf diese Frage gibt uns das BfArm (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) Auskunft. Es sagt nämlich: Der in Deutschland geltende Referenzbereich für die Selenkonzentration liegt im Vollblut bei 100–140 µg/l (entspricht ca. 80–120 µg/l im Serum). Ein Mangelzustand liegt demnach bei Werten unter 100 µg/l im Vollblut vor.

Wie können wir das denn nun aber erreichen, wenn wir das Selen ausschließlich aus der Nahrung zuführen wollen?

Lass uns dazu erstmal schauen, wo überall Selen drin ist. Die Hauptquellen für Selen sind Fleisch, hier vor allem Innereien wie z.B. Leber, Fisch, Haferflocken, Paranüsse, Hülsenfrüchte und Eier.

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Und da geht das Dilemma schon los: Wenn Du Dich als Hashimoto betroffener Mensch gluten- und getreidearm ernährst und keinen gesteigerten Wert auf Fleisch legst, dann hast Du per se schon Schwierigkeiten, genug Selen aufzunehmen. Solltest Du zudem dann noch regelmäßig Kaffee und Alkohol konsumieren und vielleicht sogar auch noch rauchen, dann wird es mit der Selenversorgung aus der Nahrung sogar noch schwieriger, denn all diese Konsumgifte entziehen Deinem Körper zusätzlich Selen.

Studien haben gezeigt, dass die minimale Selendosis, die für eine Reduzierung der TPO-Antikörper erforderlich ist, 200 Mikrogramm täglich beträgt. Selbst eine Dosis von 100 Mikrogramm führte nicht zu einer statistisch signifikanten Verringerung der TPO-Antikörper. Dafür braucht es tatsächlich das Doppelte.

Einige Nährwerttabellen deuten darauf hin, dass eine Portion bestimmter Lebensmittel, wie z. B. Paranüsse, mehr als genug Selen enthält, so dass man versucht ist zu denken, dass man nur ein paar Paranüsse essen muß und so schnell seinen Bedarf gedeckt hat. So verlockend das klingt, so ernüchternd ist die Realität. Denn ob Deine Nüsse wirklich so viel Selen enthalten wie Du denkst, hängt ganz entscheidend davon ab, wo sie gewachsen sind.

Denn es gibt nährstoffreiche und entsprechend -arme  Böden. Und je ärmer ein Ackerboden, desto weniger Selen ist in Deinem Nahrungsmittel. In Deutschland sieht es mit dem Selengehalt des Bodens z.B. recht düster aus. Die besten Werte finden sich noch in Teilen Nordrhein-Westfalens. Europaweit schneidet da aber eher Großbritannien bzw. Irland besonders gut ab. Der Rest Europas glänzt eher durch Selenabwesenheit. Das Ganze wird durch den Klimawandel noch verstärkt. Insofern wird es wohl immer schwieriger werden, seinen Selenbedarf allein durch die Nahrung zu decken. Deshalb werden in diesem Zusammenhang Selenpräparate immer wichtiger. Stellt sich hier nur die Frage:

Welches Selen macht Sinn und wie nimmst Du es ein?

Denn, hier muss man wissen, dass es verschiedene Selenzubereitungen gibt. Manche Zubereitungen reagieren mit Vitamin C und werden dadurch unwirksam gemacht, andere reichern sich im Körper an und wiederum andere sollten nicht eingenommen werden, wenn Du unter einer Histaminintoleranz leidest.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Du auf die für Dich richtige Selenzubereitung achtest. Im Hashimoto Schilddrüsen Empowerment Programm erhältst Du eine ganz genaue Anleitung, welches Selen Du unter welchen Umständen in welcher Dosierung einnehmen solltest, um die optimalen Ergebnisse zu erzielen.

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Wie startest Du am besten mit der Seleneinnahme und was sind Symptome der Überdosierung?

Wenn Du grundsätzlich eher empfindlich auf Tabletten oder Nahrungsergänzungsmittel reagierst, kann es Sinn machen, die Selendosis langsam einzuschleichen und die Dosis in den ersten 4 Wochen von 50 auf 100 Mikrogramm/Tag zu steigern, um sie dann ab Woche 5 auf 200 Mikrogramm täglich aufzustocken.

Achte auf Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Überfunktionssymptome und Vergiftungserscheinungen wie sehr trockene Haut, Haarausfall, stinkender Durchfall, nach verfaultem Rettich riechender Atem, Haut- und Nagelverfärbungen.

Zu den potenziell schwerwiegenden Nebenwirkungen gehören Leber-, Nieren- und Herzprobleme. In hohen Konzentrationen kann Selen sogar zum Tod führen.

Es ist wichtig zu wissen, dass Selen auch mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten in Wechselwirkung treten kann, z. B. mit cholesterinsenkenden Statin-Medikamenten, Antazida, Chemotherapeutika, Kortikosteroiden und sogar der Antibabypille.

Es ist auch wichtig zu wissen, dass pflanzliche Präparate, wie sie zur Unterstützung der Stillzeit eingenommen werden, Selenquellen sein können. Dazu gehören Kamille, Alfalfa, Bockshornklee, Fenchelsamen, Katzenminze, Knoblauch, Cayennepfeffer, Brennnessel, Schafgarbe, Pfefferminze, Zitronengras, Ginseng, Weißdornbeeren, Hagebutten und Himbeerblätter. Es kann also sein, dass Du die Dosierung Deiner sonstigen Nahrungsergänzungsmittel anpassen musst, um zu vermeiden, dass Du zuviel Selen zu Dir nimmst.

In der Regel kommt es aber bei sachgerechter Anwendung zu keiner Überdosierung, sondern erst ab etwa 500 -800 µg Selen pro Tag. Jedoch ist es sinnvoll, die Symptome der Überdosierung zu kennen.

Wann sollte eine Untersuchung des Selen-Spiegels im Blut erfolgen?

Der Selen-Spiegel im Blut wird auch bei SchilddrüsenpatientInnen leider nur selten untersucht. Das liegt daran, dass die Laboranalyse des Selen-Wertes relativ teuer ist und dem Arzt nur ein begrenztes Laborbudget zur Verfügung steht. Wenn Du Selen nur kurmäßig und fachgerecht anwendest mit einer Maximaldosis pro Tag von 200 Mikrogramm/l, ist eine Blutkontrolle bei Beschwerdefreiheit auch nicht unbedingt notwendig. Wenn Du Selen aber langfristig einnimmst, sollte 1-2mal im Jahr geschaut werden, wie hoch Dein Spiegel ist. Bei Auffälligkeiten natürlich engmaschiger.

Grundsätzlich gilt wie bei jeder Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln, dass Du Dich am besten mit Deiner Ärztin, Deinem Arzt bzw. Deinem Therapeuten abstimmst und Ihr gemeinsam schaut, welches Präparat und welche Startdosis die für Dich die richtige ist.

Selen ist unbestritten bei Hashimoto eine gute Unterstützung. Aber wie Du gesehen hast, gibt es auch hier einiges zu beachten und auch z.B. im Zusammenhang mit Jod einiges zu berücksichtigen.

Und wenn Du einen Hashimoto hast und Dir hier ganzheitliche Unterstützung wünschst, dann komme doch gern zu mir ins 1:1 Mentoring. Dort begleite ich Dich ganz individuell und maßgeschneidert über mindestens 8 Wochen hinweg und zeige Dir, wie auch Du Deinen Hashimoto umkehren kannst.

Wenn Du lediglich eine Kurzberatung wünschst, dann findest Du ab sofort unter der Rubrik Mentoring entsprechende sehr günstige Angebote. Vereinbare gerne Dein unverbindliches Kennenlerngespräch über das Buchungsformular und dann sehen wir uns bald. Ich freu mich!

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Bis dahin, Dir noch einen fantastischen Tag und vergiß nicht: Du bist göttlich! Deine Doro

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