Dr.MED.DOROTHEA LEINUNG

Heute geht es um ein Thema, das nicht nur für Hashimoto Betroffene super wichtig ist, und eine häufige Ursache für unerfüllten Kinderwunsch, Gewichtszunahme und Schlafstörungen ist, nämlich die Östrogendominanz!
Du erfährst, was das genau ist, wie sie zustande kommt und was Du ganz konkret dagegen tun kannst. Im Hashimoto Programm, das bald wieder seine Tore öffnet, gehen wir im Nebennierenmodul auch intensiv auf das Thema ein. Dort bekommst Du auch spezielle Heilpflanzenrezepte, die Dir auf ganz natürliche Weise helfen, Deinen Hormonhaushalt wieder in den Griff zu bekommen. Also, wenn Du Dir bei Deinem Hashimoto umfassende und ganzheitliche Unterstützung wünschst, dann sichere Dir jetzt Deinen Platz auf der Warteliste und Du bekommst sofort Bescheid, wenn es losgeht und hast die Chance auf alle Frühbucherboni.

Was ist Östrogendominanz?

Um zu verstehen, was Östrogendominanz bedeutet, ist es zunächst einmal wichtig, kurz in den Biounterricht zu jetten und sich noch einmal in Erinnerung zu rufen, was die weiblichen Sexualhormone eigentlich sind und welche Funktion sie haben. Und da hätten wir zum einen die Östrogene und zum anderen die Gestagene.

Zunächst einmal zu den Östrogenen.

Die Produktionsorte fürs Östrogen sind die Eierstöcke, die Nebennieren und die Plazenta. Die Östrogene steuern den weiblichen Zyklus und die Fortpflanzung, sind für das Wachstum der weiblichen Geschlechtsmerkmale sowie für Bildung und Wachstum der Knochen verantwortlich. Außerdem haben sie jede Menge weitere positive Wirkungen, z.B. bieten sie einen relativen Schutz vor Herzinfarkten, indem sie z.B. den Blutdruck tendenziell eher senken. Außerdem sorgen sie für eine glattere Haut, stärken die Knochen und machen gute Laune, indem sie die Serotoninproduktion fördern. 
Bei den Östrogenen kennen wir vier verschiedene, nämlich das Östron, Östriol, Östradiol und Östetrol. Speziell das Östradiol wird als Fruchtbarkeitshormon bezeichnet. Es spielt vor allem in der ersten Zyklushälfte eine entscheidende Rolle bei der Reifung der Eizelle.

Kommen wir jetzt einmal zu den Gestagenen

Die Gestagene werden allgemeinhin auch als Schwangerschaftshormone bezeichnet, weil sie dazu dienen, dass eine Schwangerschaft überhaupt entstehen und auch erhalten werden kann.
Die wichtigsten Vertreter der Gestagene sind das Pregnandiol, das Progesteron und das Pregnenolon. Wenn ungefähr in der Mitte des weiblichen Zyklus die Eizelle nach dem Eisprung den Follikel verlassen hat, entsteht aus den Resten des Eifollikels der sogenannte Gelbkörper. Er produziert in der zweiten Phase des Monatszyklus neben kleinen Mengen Östrogen zunehmend Progesteron, das nach seinem Produktionsort auch Gelbkörperhormon genannt wird. Durch das Progesteron bereitet sich die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft und Einnistung einer befruchteten Eizelle vor.
Kommt es zur Befruchtung und Einnistung, dann sorgt der Gelbkörper in den ersten 7-8 Schwangerschaftswochen für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Danach übernimmt diese Aufgabe überwiegend der Mutterkuchen, also die Plazenta, für deren Entwicklung Progesteron ebenfalls wichtig ist. Fällt die Befruchtung aus, geht der Gelbkörper zugrunde und es kommt zur Regelblutung, bei der die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wieder abgestoßen wird.
Neben der Vorbereitung und dem Erhalt einer Schwangerschaft hat das Progesteron noch weitere diverse kleine Nebenjobs, wie z.B. Immunmodulation, Entzündungshemmung, Verbesserung des Nachtschlafes, Knochenschutz, Neuroprotektion und vieles mehr.

Kommen wir jetzt einmal zu den Gestagenen

Damit alles gut funktioniert, ist es wie immer wichtig, dass Östrogene und Gestagene in genau der richtigen Menge zu genau der richtigen Zeit vorhanden sind. Wenn hier was nicht stimmt, kann das schwerwiegende Folgen haben, wie es z.B. bei einer Östrogendominanz der Fall ist. Aber was ist eine Östrogendominanz?
Östrogendominanz ist wie Du Dir schon denken kannst, grob gesagt ein Zustand, bei dem wir ein Übergewicht des Östrogens haben. Dies kann grundsätzlich auf drei Arten geschehen. Die erste Situation ist die häufigste, bei der der Östrogenspiegel einfach erhöht ist. Dieser Östrogenüberschuss entsteht entweder, weil der Körper 1) zuviel Östrogen produziert oder es 2) aus einer externen Quelle stammt wie z.B. Kosmetika, Trinkwasser oder Plastik oder weil 3) der Körper das Östrogen nicht ausreichend entgiften kann.
Bei der zweiten Variante kann der Östrogenspiegel hoch oder sogar normal sein, aber der Progesteronspiegel ist im Verhältnis dazu zu niedrig. So haben wir dann durch den relativen Progesteronmangel eine Östrogendominanz.
Im dritten Fall liegt meist eine lapidar gesagt: Überforderung der Entgiftungssysteme in der Leber vor, weshalb der Körper es nicht schafft, Hormone und Giftstoffe adäquat zu elimieren.

Symptome der Östrogendominanz

Die Östrogendominanz kann eine Reihe von Symptomen hervorrufen bzw. Erkrankungen begünstigen, darunter Das Prämenstruelles Syndrom oder PMS, eine starke oder unregelmäßige Periode; Endometriose, Erhöhte Anti-Thyreoglobulin-Antikörper, Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten, Vermehrte Wassereinlagerungen und Pigmentflecken, v.a. im Gesicht, Stimmungsschwankungen, Haarausfall, Kopfschmerzen/Migräne, Brain Fog, Insulinresistenz, verminderte Libido, Osteoporose und vieles mehr.

Wenn etwas so häufig und allgegenwärtig in unserem Leben ist, nehmen wir an, dass es normal ist. Zum Beispiel haben so viele Frauen PMS und einen gestörten Zyklus mit Schmerzen, Krämpfen und übermäßiger Blutung. Deshalb denken wir, dass dies “normale” Dinge sind, mit denen wir als Frauen leben müssen. Die Wahrheit ist, dass das nicht normal ist und behandelt werden kann, wenn wir die Ursache für diese Ungleichgewichte finden.
Schauen wir uns an dieser Stelle doch einmal an, was Östrogendominanz mit Hashimoto zu tun hat. Einer meiner Lieblingssätze ist ja: Alles hängt mit allem zusammen und bedingt sich gegenseitig. Und so ist es auch bei den Hormonen. Es ist hier deshalb nicht verwunderlich, dass ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone zu einem Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone führen kann.
Aus Studien wissen wir inzwischen, dass sich ein Östrogenüberschuß bzw. ein Progesteronmangel überdurchschnittlich häufig bei Frauen mit Hashimoto zeigt. Umgekehrt entwickeln Frauen, die z.B. unter einem PCOS, also dem polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) leiden, das durch Insulinresistenz, einen erhöhten Testosteronspiegel und Eierstockszysten gekennzeichnet ist –vorzugsweise dann einen Hashimoto, wenn sie eine Östrogendominanz aufweisen. Ein Östrogenüberschuss kann zu einem Anstieg von Anti-TPO- und Anti-TG-Antikörpern und zur Entwicklung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse führen.

Aber woher kommt eigentlich die Östrogendominanz?

Wichtige Ursachen für überschüssiges Östrogen sind:

Hormonelle Verhütung. Die Hormone in Antibabypillen unterdrücken die körpereigene Produktion von Östrogen und Progesteron durch einen negativen Rückkopplungsmechanismus. Die Antibabypille überschwemmt unseren Körper mit hohen Dosen von künstlichem Östrogen und Progesteron, wodurch die Produktion der natürlichen Hormone ausgeschaltet, der Eisprung verhindert und die Gebärmutterschleimhaut dünner wird. Dies kann zu einem hormonellen Ungleichgewicht führen, z. B. einer Östrogendominanz.

Konventionelle Hormonersatztherapie (HRT). Die synthetischen Hormone, die in der Perimenopause und in den Wechseljahren häufig gegen unangenehme Symptome verschrieben werden, können auf ähnliche Weise wie hormonelle Verhütungsmittel zu einer Östrogendominanz führen. Interessanterweise wirkt das synthetische Progesteron, das Gestagen, im Körper eher wie Testosteron.

Xenoöstrogene. Wir sind Östrogenen nicht nur durch unsere körpereigene Hormonproduktion ausgesetzt, sondern auch durch Kunststoffe, die Wasserversorgung und Körperpflegeprodukte. Bestimmte Chemikalien, so genannte Xenoöstrogene, können Östrogene im Körper nachahmen. Es ist möglich, dass der Kontakt mit diesen Chemikalien den TSH-Wert erhöht und den Autoimmunprozess auslöst. Zu den Xenoöstrogenen gehören eine Reihe von Substanzen wie Soja, BPA, Phthalate und Parabene.

Übergewicht bzw. Fettleibigkeit. Überschüssiges Körperfett kann eine Quelle für Östrogen sein, da Fettzellen Östrogen produzieren können. Außerdem haben diese Zellen die Fähigkeit, Testosteron durch ein Enzym namens Aromatase in Östrogen umzuwandeln. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen.

Schlechte Entgiftung und Verstopfung. Östrogen wird in der Leber entgiftet und dann über den Darm ausgeschieden. Die Entgiftung durch die Leber kann bei Menschen mit Hashimoto-Syndrom beeinträchtigt sein, da sie häufig unter Nährstoffmangel, einer gestörten Methylierung und anderen Faktoren leiden, die die Leberfunktion beeinträchtigen. Wenn dann zusätzlich noch eine Verstopfung vorliegt, die bei Schilddrüsenunterfunktion recht häufig ist, können die verstoffwechselten Hormone nicht effizient ausgeschieden werden und gelangen wieder in den Körper. Dadurch zirkulieren die Hormone wieder im Körper und es kann zu einer Anhäufung von Östrogen im Körper kommen.

Ursachen für Östrogendominanz

Wie kann man eine Östrogendominanz feststellen?

Der einfachste Weg, den Östrogen- und Progesteronspiegel zu bestimmen, ist eine Blut- oder Speicheluntersuchung bei deinem Arzt. Wenn der Östrogenspiegel hoch ist oder das Östrogen im Verhältnis zum Progesteron erhöht ist, liegt eine Östrogendominanz vor. Denk daran, dass ein Test während der Einnahme synthetischer Hormone keine verwertbaren Ergebnisse liefert, da die synthetischen Hormone deine natürlichen Hormone unterdrücken.

Was kannst Du denn jetzt tun, wenn bei Dir eine Östrogendominanz festgestellt wurde?

Im rein schulmedizinischen Ansatz ist es leider häufig so, dass eine Östrogendominanz oft nicht untersucht oder diagnostiziert wird. Und das selbst dann, wenn eine Frau viele der oben beschriebenen Symptome aufweist. Das liegt höchstwahrscheinlich auch daran, dass wir als Gesellschaft einen erhöhten Östrogenspiegel (oder einen niedrigen Progesteronspiegel) fälschlicherweise als “normalen” Teil des Frauseins oder des Alterungsprozesses ansehen. In den meisten Fällen besteht die konventionelle Behandlung dann darin, die Symptome mit der Antibabypille oder einer Hormonersatztherapie zu überdecken oder sich sagen zu lassen, dass alles normal ist, man sich das “nur einbildet” oder man das eben aushalten müsse.
Soviel zum schulmedizinischen Ansatz. Wenn wir das Ganze etwas ganzheitlicher betrachten, dann macht es Sinn, den Ursachen auf den Grund zu gehen und das zugrunde liegende Ungleichgewicht zu korrigieren. Oft geht es dabei um ganz einfache Ernährungs- und Lebensstilstrategien.

Empfehlungen für die Ernährung

⦁ Achte darauf, dass Du regelmäßig Kreuzblütler-Gemüse zu Dir nimmst. Kreuzblütler sind z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Weißkohl und Grünkohl. Manche Menschen behaupten, dass diese Gemüsesorten bei Hashimoto und Schilddrüsenproblemen gemieden werden sollten; das ist jedoch ein weit verbreiteter Schilddrüsenmythos.

⦁ Wenn Du Fleisch konsumierst, achte auch grasgefüttertes Weide- und allgmemein Biofleisch, um die Belastung mit Wachstumshormonen, Antibiotika und Xenoöstrogenen zu vermeiden, die in konventionell gezüchtetem Fleisch vorkommen.

⦁ Verringere den Alkoho- und Kaffeekonsum. Alkohol wird mit höheren Östrogenspiegeln in Verbindung gebracht und beeinträchtigt die Entgiftung des Östrogens durch die Leber. Und zu Kaffee habe ich mich ja schon in einer anderen anderen Podcastfolge ausführlich ausgelassen. Schau bzw. hör dort gern noch einmal rein.

Im Hashimoto Programm bekommst Du zum Thema Östrogendominanz noch Empfehlungen für eine zyklusgerechte Rotationsernährung und Heilkräuterrezepte, die Du direkt anwenden kannst.

Lebensstil-Empfehlungen

⦁ Verzichte auf synthetische hormonelle Verhütungsmittel oder eine Hormonersatztherapie. Bio-identische Hormone können hier eine sanftere und natürlichere Alternative sein. Besprich diese Option und nähere Einzelheiten der bio-identischen Hormone mit Deinem Arzt/Deiner Ärztin.

⦁ Achte auf unbelastete Naturkosmetik, um die Belastung mit Xenoöstrogenen zu vermeiden. Frauen verwenden im Durchschnitt 12 Körperpflege- und Kosmetikprodukte pro Tag, was 168 verschiedenen chemischen Inhaltsstoffen entspricht! Diese Inhaltsstoffe könnten Deine Hormone beeinflussen.

⦁ Filtere Dein Wasser! Die Deutsche Trinkwasserverordnung sieht leider keine Grenzwerte für hormonelle Rückstände vor. Die unsachgemäße Entsorgung von Medikamenten – z. B. über die Toilette oder das Waschbecken – führt dazu, dass Hormonrückstände in den Wasserkreislauf gelangen. Deshalb verwende für Dein Trink- und Kochwasser einen hochwertigen Wasserfilter, der Xenoöstrogene und Hormone aus der Wasserversorgung herausfiltert.

⦁ Achte auch einen guten Schlaf. Ein Großteil unserer Entgiftung findet während des Schlafs statt, daher ist Schlaf der Schlüssel, um überschüssiges Östrogen aus dem Körper zu entfernen. Außerdem trägt eine gute Melatoninproduktion zum Abbau von Östrogen bei. Wenn Du Deinem Melatonin auf die Sprünge helfen möchtest, ist das Melatonin von naturtreu eine gute wahl. Link und Rabattcode findest du in den Shownotes.

⦁ Entspanne dich. Der Abbau von Stress ist eine der besten Möglichkeiten, Deine Sexual- und Schilddrüsenhormone zu unterstützen.

⦁ Erwäge Nahrungsergänzungsmittel. Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Maca, Yams und B-Vitamine helfen Dir bei einem Östrogenüberschuß und einem relativen Progesteronmangel.

Im Hashimoto Programm bekommst Du zu allen beim Hashimoto relevanten und empfehlenswerten Nahrungsergänzungsmitteln ein ausführliches Booklet, in dem die einzelnen Supplementwirkungen erklärt werden und wo Du alle Dosierempfehlungen, Laborzielwerte, die empfohlenen Einnahmezeitpunkte und Kombinationsmöglichkeiten findest. Da steht auch drin, was Du am besten und was Du lieber nicht gleichzeitig einnehmen solltest.

Wenn Du die beschriebenen Empfehlungen so umsetzt, kannst Du einer Östrogendominanz wirkungsvoll begegnen und auf diese Weise Deine Schilddrüse unterstützen und stärken. Die Beseitigung der Östrogendominanz ist ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg in die Remission. Deshalb lohnt es sich absolut, dass Du Dich dieses Themas annimmst. Und jetzt hast Du ja auch jede Menge gute Infos hierzu.

So, das war´s mal wieder für heute! Ich hoffe, Du konntest viel aus der Episode für Dich mitnehmen! Teile die Folge doch gern mit allen, für die sie ebenfalls relevant sein könnte und schreib mir auf Instagram bei @dr.med.dorothea.leinung unter dem heutigen Post, welche Erfahrungen Du bislang mit der Östrogendominanz gemacht hast und teile auch gerne Deine besten Tipps mit der Community!
Bis zum nächsten Mal!
Deine Doro

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